Die Risiken von Melanotan

Die Risiken von Melanotan

Die europäische Studie wurde zwischen Januar 2010 und Mai 2011, die US-Studie zwischen Mai 2012 und Juli 2013 durchgeführt. Melanotan ist derzeit das beste Bräunungspeptid, das die Produktion von Melanin in unserem Körper stimuliert, um eine natürliche und tiefe Bräune zu erzielen. Bereits 2008 berichtete die BBC, dass Experten sich Gedanken über Websites und Geschäfte wie Fitnesscenter oder Sonnenstudios machten, die entsprechende nicht zugelassene Produkte mit Melanotan verkaufen. Seitdem hat die MHRA 18 verschiedene Unternehmen kontaktiert, die Melanotan anbieten oder bewerben, und versucht zudem, die potenziellen Käufer aufzuklären und zu überzeugen, diese Produkte nicht zu erwerben.

  • Sehr wahrscheinlich kommen die Melanotan-Sprays und Co., die aktuell bei TikTok gehypt werden, aus China, „wo die Produkte oft in geringerer Reinheit angeboten werden“.
  • Das Enzym bewirkt, dass Eisen in das Protoporphyrin des Häms eingebaut wird.
  • Zum einen sei eine physische Abhängigkeit möglich, wie man es auch von anderen Nasensprays kennt.
  • Nach subkutaner Injektion kommt es praktisch immer zu sehr starker Übelkeit, bis hin zu Erbrechen.
  • Wie Einträge in deutschsprachigen Blogs im Internet zeigen, scheint die Modewelle tatsächlich hierzulande angekommen zu sein (2).

Letztendlich ist die kosmetische Anwendung von Melanotan zukünftig sicher als der größte Markt für die Substanz anzusehen. Dies geschieht über eine Verlängerung der Halbwertszeit und eine deutlich stärkere Bindung zu dem Melanocortinrezeptor (MC1R). Die (vermeintliche) Verfügbarkeit von Melanotan als Nasenspray dürfte mehr Anwender ansprechen. Denn verglichen mit einer Injektion in die Haut fürchten Laien durch einen einfachen Sprühstoß in die Nase wohl keine ernsteren Gefahren.

Melanotan

In Arizona dagegen konzentrierten sich die Forscher mit Melanotan II vor allem auf eine Nebenwirkung der Substanz und damit auf die Bekäm­pfung von erektilen Dysfunktionen. Als weitere Wirkungen wurden neben Übelkeit auch ein Gähn- und Streck­bedürfnis beobachtet, das mit einer spontanen Erektion einherging (7). In der Folge beschrieb die US-amerikanische Laienpresse Melano­tan II bereits 1999 als Bräunungsmit­tel und »Viagra-Alternative« (8). Die »Lifestyle-Szene«, allen voran Body­builder, stürzten sich auf die Produk­te, nachdem die Firma Melanocorp in Hendersonville, Tennessie, USA, begonnen hatte, Menalotan II ohne Zulassung zu produzieren und zu vertreiben.

  • Auch Herz-Kreislaufprobleme, Brechreiz, Kopfschmerzen oder eine veränderte Libido sind nicht seltene Nebenwirkungen von einer zu hohen Melanotan-Dosis.
  • 1 Patient stieg gleich zu Studienbeginn wieder aus, sodass schließlich 86 Patienten mit Melanotan I-Implantaten (16 mg) und 81 Patienten mit Placebo-Implantaten versorgt wurden.
  • Vergangenes Jahr wies auch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe in Ampullen, die beim Import beschlagnahmt wurden, die Substanz Melanotan nach (3).
  • Die Anwendung von Melanotan I und II kann das Immunsystem und das kardiovaskuläre System schädigen und wurde mit Gesundheitsproblemen wie Erbrechen, hohem Blutdruck und Rötungen im Gesicht in Zusammenhang gebracht (16).

Keines der im Internet gehandelten Melanotane ist nach aktuellen Recherchen in irgendeinem Land als Arzneimittel zugelassen. Die Libido-steigernde Wirkung wird auf eine Stimulation der Melanocortinrezeptoren im Hypothalamus zurückgeführt. Ursprünglich sollte Melanotan II sogar die Gefahr von Hautkrebs vermindern. So unterscheidet sich die Zusammensetzung der vertriebenen Nasensprays enorm, da die Pharmakonzerne selbst frei entscheiden, wie hoch sie den Stoff in ihren Produkten dosieren.

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Zum einen sei eine physische Abhängigkeit möglich, wie man es auch von anderen Nasensprays kennt. „Und zum anderen kann man durch die Anwendung die empfindliche Nasenschleimhaut langfristig schädigen“, so die Expertin. Eine wesentliche Gefahr von Melanotan liegt in seiner Wirkweise selbst. So kann die Überstimulation der Melanozyten genau das Gegenteil dessen bewirken, wofür es entwickelt wurde – sprich die Krebsgefahr sogar erhöhen.

Warum ist Melanotan 2 verboten?

Die Wirkstoffe Melanotan I und II sind nicht als Arzneimittel zugelassen. Ihr Vertrieb ist illegal und steht nach dem Arzneimittelgesetz unter Strafe. Das hat gute Gründe: Die Anwendung melanotanhaltiger Produkte kann das Herz-Kreislaufsystem und den Verdauungstrakt gefährden.

Die angebotenen legale steroide 1 und Melanotan 2 Produkte sind von höchster Reinheit. Die britische Behörde macht auch auf Risiken aufmerksam, die sich durch die Art der Anwendung ergeben können (12). Da die Peptide sehr empfindlich und in Lösung nicht stabil sind, muss die Injektionslösung jeweils frisch zubereitet werden. Auch andere Anbieter geben im Netz detaillierte, aber ebenso wenig von den Gesundheitsbehörden kontrollierte Anweisungen (13).

Sommerbräune durch Nasenspray? Experten warnen vor gefährlichem Internet-Trend

Verabreicht als Nasenspray gelangt der Wirkstoff zudem noch schneller in den Blutkreislauf, wodurch die Gefahr von Nebenwirkungen steigt. Die stoffliche Qualität, die Sicherheit und Wirksamkeit von Melanotan-haltigen Produkten im kosmetischen Bereich seien jedoch nicht ausreichend untersucht, heißt es vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Denn es drohen Nebenwirkungen wie Herz-Kreislauf- und Verdauungsbeschwerden sowie eine unbeabsichtigte Hautverfärbung.

Laut der Pharmazeutischen Zeitung ist bisher keines der im Internet gehandelten Melanotane nach aktuellen Recherchen in irgendeinem Land als Arzneimittel zugelassen. Die meisten vertriebenen Produkte stammen von Herstellern aus den USA oder China, wo die Produkte oft in fraglicher Reinheit angeboten werden. Nur Afamelanotid wurde jetzt offiziell für eine bestimmte Anzahl medizinischer Indikationen unter dem Medikamentennamen Scenesse zugelassen und wird von dem australischen Pharmahersteller Clinuvel Pharmaceutics hergestellt.

Aktuell viel gesucht

Die Anwendung von Melanotan I und II kann das Immunsystem und das kardiovaskuläre System schädigen und wurde mit Gesundheitsproblemen wie Erbrechen, hohem Blutdruck und Rötungen im Gesicht in Zusammenhang gebracht (16). Im Februar 2009 veröffentlichten zudem englische Forscher im British Medical Journal einen Artikel, der einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Hautkrebs und der Einnahme von Melanotan I nahelegt (17). Vermutlich auch, da die subkutane Applikation einige potenzielle Kunden abschrecken könnte, wurde – in Anlehnung an Insulin – eine nasale Anwendungsform entwickelt (15).

Die Social Media-Plattformen TikTok und Instagram werden täglich mit neuen Videos überflutet. Aktuell warnen Gesundheitsexperten vor einem gefährlichen Trend, der für einen sommerlichen Teint sorgen soll. Beispielsweise für Menschen, die an EPP (erythropoetische Protoporphyrie) leiden, eine erblich bedingte Sonnenlichtunverträglichkeit.

Expertin erklärt: So wirkt Melanotan im Körper

Es handelt sich um ein aus sieben Aminosäuren aufgebautes zyklisches Peptid mit der Primärstruktur Ac-Nle-cyclo[Asp-His-D-Phe-Arg-Trp-Lys]-NH2 (19). Seit einiger Zeit werden zwei Stoffe unter dem Namen Melanotan intensiv im Internet beworben und illegal vertrieben. US-amerikanische Anbieter scheinen dabei auch Deutsche als potenzielle Kunden zu sehen, wenn sie, wie im Fall von US Lab Exports, Inc., eine Gebrauchsanweisung auf Deutsch verfassen (1).

Wie funktioniert Melanotan?

Wenn die Haut UV-Strahlung ausgesetzt wird, bildet sie Melanin und man wird braun. Dadurch wird die Haut auch beschädigt. Melanotan verspricht denselben Effekt, jedoch ohne die Beschädigung. Durch die Injektion des hormonartigen Stoffes, werden die Hautzellen dazu veranlasst, Melanin zu bilden.

Sie ist dem körpereigenen melanozytenstimulierenden Hormon Melanotan I nachempfunden, korrekterweise heißt sie Melanotan II. Man schreibt ihr auch einen aphrodisierenden Effekt zu, was damit zusammenhängen dürfte, dass sie auf bestimmte Rezeptoren im Hypothalamus (Teil des Gehirns) einwirkt. Von Harald G. Schweim / Im Internet schlägt die Substanz Melanotan hohe Wellen.

Hinzu kamen noch Risikofaktoren wie häufige Solarienbesuche, familiäre Vorbelastung, atypische Muttermale und/oder ein (sehr) heller Hauttyp. Melanotan I ist ein potentes Analogon des humanen Melanozyten-stimulierenden Hormons α-MSH. Es bindet sich an den Melanocortin-1-Rezeptor (MC1R) der Hautzellen und Melanozyten und steigert die Produktion von Eumelanin in der Epidermis, welches photoprotektiv wirkt.